Mit dem Megabauprojekt Wedel Nord sollen am nordwestlichen Rand des Stadtgebiets rund 1.000 Wohneinheiten entstehen. Dazu werden 53 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche versiegelt. Das ist ein Areal von etwa 50 Fußballfeldern, dass einer nachhaltigen Nutzung entzogen wird.
Wedel Nord liegt am äußersten Rand von Wedel, ohne dass dort eine Verkehrserschließung vorhanden oder absehbar ist.Alles, was dazu von Investoren und der Bauverwaltung angedacht wird, führt zu einer massiven Zusatzbelastung der sowieso schon durch den Bundestraßenverkehr belasteten Altstadt. So darf nicht mit den Menschen in der über Jahrzehnte schon belasteten Altstadt umgegangen werden.
Die Investoren haben bislang nicht erkennen lassen, wie sie das notwendige Mobilitätskonzept sinnvoll realisieren wollen. Vor allem gehen bisher alle städtebaulichen Maßnahmen zu Lasten der vor der Pleite stehenden Stadt, also von uns allen Steuerzahlern in Wedel. Eine Bereitschaft der Investoren, uns alle von diesen Kosten zu befreien, ist nicht absehbar.
Gerade im Nordwesten von Wedel beginnt unsere grüne Lunge hin zum Naturschutzgebiet Holmer Sandberge. Wedel Nord reduziert diese grüne Lunge durch Geschosswohnungsbau massiv. Damit wird die Lebensqualität von uns allen, aber vor allem der schon im Bereich Steinberg lebenden Menschen, massiv beeinträchtigt. Ob dann wirklich noch Frischluftschneisen offengehalten werden können, ist mehr als zweifelhaft. Denn gerade die explodierenden Baupreise werden dazu führen, dass die Investoren jedes noch so kleine Fitzelchen bebaubares Land vermarkten wollen, um die Kosten hereinzuholen.
Sicherlich braucht die Stadt Wedel weitere Wohnungen, um den angespannten Wohnungsmarkt am Rande von Hamburg zu entlasten. Wedel Nord als weit weg von aller städtischer Infrastruktur geplantes neues Mega-Baugebiet ist dafür nach Auffassung der WSI in keiner Weise geeignet.
Die WSI strebt vielmehr an, die notwendigen zusätzlichen Wohnungen durch Nachverdichtung in den Innenstadtlagen zu schaffen. Da helfen ein bisschen Nachdenken und die Bereitschaft, Grundstücke nicht nur leer stehen zu lassen, sondern auch zu nutzen. Das Wedeler Tor beim Fachmarktzentrum zeigt, wie so etwas sinnvoll funktioniert. Gerade im Innenstadtbereich werden geförderte Wohnungen gebraucht, um die Mobilitätskosten für die Bewohner so gering wie möglich zu halten. Denn in Wohnungen in der Nähe der Einkaufsmöglichkeiten und der sozialen Einrichtungen benötigen die Bewohner nicht zwingend das Auto oder einen vorhandenen ÖPNV, um am sozialen Leben teilzuhaben.
Alle diese Argumente zeigen uns bei der WSI, dass mit dem Megabauprojekt Wedel Nord der falsche Weg in der Weiterentwicklung der Stadt Wedel beschritten wird. Darum werden wir im Rat der Stadt Wedel alle Hebel in Bewegung setzen, um dieses Projekt zu stornieren. Der Bürgerinitiative danken wir herzlich für ihr Engagement, dieses Projekt durch einen Bürgerentscheid zu stoppen. Dafür wünschen wir ihnen viel Erfolg und bieten ihnen unsere Unterstützung in den städtischen Gremien an.